Wer ist eigentlich dieser Luis Ake? Weiß das irgendwer? Weiß er das überhaupt selbst? Oder spielt das vielleicht gar keine Rolle? Reicht es uns nicht völlig, in den Bann dieses mysteriösen Mannes und seiner melodischen Traumwelt zu fallen? Eine Welt, die er zwischen Bass und Falsett aufspannt, mit Pathos und keiner Angst vor Verletzlichkeit, vor neuen Ausdrucksformen von Männlichkeit, gebrochen durch Androgynität, die maskuline Klischees ins Lächerliche drehen.

Seit Ake 2019 mit seinem Debüt „Bitte Lass Mich Frei“ eine Neujustierung von dem vorgenommen hat, was Pop auf Deutsch bedeuten kann, ist nichts mehr so wie es war. Er bewegt sich durch die imaginären Grenzen zwischen Genres, kreuzt sie und verbindet ungeahntes als wäre es ein leichtes. Wenn Ake singt, klingt es seltsam altbekannt doch gleichwohl unerhört neu und zukunftsgewandt. Synth Pop und Dark Wave treffen auf Italo Disco und NDW, Pet Shop Boys tanzen mit Enigma, Grönemeyer reicht OMD die Hand, und über allem thront dabei H. P. Baxxter und lässt ein Trancegewitter herabregnen.